Aktuelle Untersuchungen ergeben, dass periodische oder temporäre Veränderungen der Lernatmosphäre positive Wirkungen auf das Lern- und Sozialverhalten der Lernenden haben und dass Konflikte und aggressives Verhalten stark zurückgehen. Weder in bestehenden Unterrichtsräumen noch in Neubauten ist ein zeitgemässer Unterricht ohne räumliche Flexibilität umsetzbar.
(Schul-)Räume sind üblicherweise durch feste Bauelemente und Einrichtungsgegenstände ausgestattet. Die zahlreichen Kombinationen und Varianten sind mit diesem Standardmittel schon ausprobiert worden. Die Lernumgebung bleibt aber so weit statisch, begrenzt und nur für ein Unterrichtsmodell beziehungsweise für eine Sozialform geeignet: entweder für Frontalunterricht, für Gruppenarbeit oder als Lernlandschaft. Die pädagogisch erforderliche Raumflexibilität ist demzufolge erschwert oder unmöglich. Neben der massiven Bausubstanz und den Möbel gibt es im Schulraumangebot weniges, womit man die Raumatmosphäre wesentlich und schnell verändern kann. Gerade mit der Aktivierung des Zwischenbereiches, der nicht genügend ausgenützt ist, kann ein änderungsfähiges und stimmungswirksames Raumpotenzial generiert werden.
Um die notwendige räumliche Qualitäten und die wesentliche Lernstimmungs-Veränderungen zu ermöglichen, eignen sich grossformatige, akustisch wirksame, lichtdurchlässige und leicht bewegliche Raumtrennelemente. Die Einrichtungselemente reduzieren die Nachhallzeit und wirken absorbierend, abschirmend und schalldämpfend. Die Elemente sind bei akustischer Leistungsfähigkeit sogar lichtdurchlässig und gewährleisten dadurch die Raumübersicht. Die verschiedenen Aktivitäten sind gleichzeitig und übersichtlich in einem Raum möglich, obwohl die Räume akustisch und optisch nicht gänzlich getrennt sind. Solche mitwirkende Raumstrukturen ermöglichen das Lernen in Einzel-, Partner- oder Gruppenarbeit. Im Raum entstehen Rückzugsmöglichkeiten für konzentrierte Arbeit und für Entspannungsphasen. Die Kern-Wabenstruktur sorgt für die Stabilität und für geringes Gewicht. Die Elemente können nach Bedarf multimedial ausgerüstet sein. Die zahlreichen, abgestuften Änderungen sind jederzeit und ohne grossen Aufwand möglich. Die Raumsystem-Bestandteile können gänzlich verschwinden, so dass der Raum in seiner ursprünglichen Grösse nutzbar bleibt und für alle konventionellen Unterrichts- respektive Arbeitsmethoden zur Verfügung steht. So entsteht eine neue strukturelle Raumgliederung: stabile Bauelemente, Möbel und veränderungsfähige Zwischenbereiche.